Verbundprojekt für Geschwister. Gemeinsam mehr erreichen

Unstrittig ist: Eine lebensbedrohende oder lebenslimitierende Erkrankung im Kindesalter belastet und beansprucht die gesamte Familie. Patienten, Eltern und Geschwister sind von krankheitsbedingten Veränderungen direkt betroffen. Alle Familienmitglieder sind gezwungen, sich an eine veränderte Lebens- und Familiensituation anzupassen. Nun müssen neue Herausforderungen bewältigt werden. Priorität hat in diesem Prozess das erkrankte Kind. Es braucht die volle elterliche Fürsorge und liebevolle Unterstützung im Kampf gegen die Erkrankung und für das Leben.

Dennoch gilt: Geschwister tragen ihren Anteil zur familiären Bewältigung der Erkrankung bei. Für die eigenen Sorgen und Nöte stehen jedoch bisherige Vertrauenspersonen nicht mehr in gewohntem Ausmaß zur Verfügung. Und ehemals funktionierende Strategien zur Problembewältigung sind oftmals nicht mehr anwendbar. Die lebensbedrohende Erkrankung eines Familienmitglieds ist als Risikofaktor für die psychische Entwicklung des Geschwisterkindes und die familiäre Gesundheit anzuerkennen.

Unser Ziel: Das Verbundprojekt für Geschwister will eine einheitliche Versorgung von Geschwistern schwerstkranker Kinder in den neuen Bundesländern gewährleisten. Dazu werden langjährige Erfahrungen im Bereich der Geschwisterarbeit sowohl von verschiedenen Professionen und Einrichtungen, als auch von Geschwistern selbst synergetisch zusammengefasst. Ein professioneller Konsens wird angestrebt, wissenschaftlich fundiert und evaluiert. Zielgruppenspezifische, speziell entwickelte psychosoziale Module kommen zum Einsatz. Diese minimieren Entwicklungsrisiken nachweislich und fördern seelische Gesundheit nachhaltig. Im Sinne der Prävention werden sowohl auf individueller, als auch auf familiärer Ebene Ressourcen entdeckt, gestärkt und wieder nutzbar gemacht.

Aus der Praxis für die Praxis. Gemeinsam mit Geschwistern. Gemeinsam für Geschwister.

Ihre Ansprechpartnerin

Anne Bayer